Feuer und Blut. Cover: Penhaligon Verlag; Hintergrund: Adobe Stock/grandfailure
In seinem Blog „Not a Blog“ macht George R. R. Martin interessante Anmerkungen zu House of the Dragon, der Serienverfilmung seines Buchs Feuer und Blut.
Der Autor freut sich besonders über die Darstellung von König Viserys in der Serie. Die Figur, die Schauspieler Paddy Considine und die Drehbuchautoren erschaffen haben, schreibt Martin, „ist so viel kraftvoller und tragischer und ausgeprägter als meine eigene Version in Feuer und Blut, dass ich fast versucht bin, zurückzugehen und diese Kapitel zu zerreißen und die gesamte Geschichte seiner Herrschaft neu zu schreiben. Paddy hat allein für diese Folge einen Emmy verdient.“
Da kann man ihm nur zustimmen. In seiner fiktiven Geschichte des Hauses Targaryen hat GRRM eine Menge interessanter Charaktere erschaffen, aber Viserys gehört wirklich nicht dazu. Der bleibt im Buch eher blass und eindimensional. Ein gutmütiger und schwacher Herrscher, der sich leicht von anderen beeinflussen lässt. Kein Vergleich zu der vielschichtigen Version von Paddy Considine.
Wie lange soll House of the Dragon laufen?
George R. R. Martin hätte es lieber gesehen, wenn es in der ersten Staffel nicht so viele Zeitsprünge gegeben hätte. Aber er schreibt auch: „Wenn House of the Dragon 13 Folgen pro Staffel gehabt hätte, hätten wir vielleicht all die Dinge zeigen können, die wir durch Zeitsprünge überbrücken mussten.“ Aber er sieht auch das Risiko, „dass sich einige Zuschauer darüber beschwert hätten, dass die Serie zu ‚langsam‘ sei, dass ’nichts passiert‘.“
GRRM hat auch eine private Meinung, wie lang die Serie laufen soll: „Es wird vier volle Staffeln mit jeweils 10 Folgen brauchen, um dem Drachentanz von Anfang bis Ende gerecht zu werden.“ Da ist er sich übrigens mit Showrunner Ryan Condal ziemlich einig. Der sprach noch vor dem Serienstart von geplanten drei oder vier Staffeln. Und nach dem großen Erfolg der Serie wird sich HBO wohl kaum gegen vier Staffeln wehren.
Auch zur angeblichen Rivalität mit Die Ringe der Macht hat Martin eine klare Meinung. Die würde hauptsächlich in den Medien existieren. Nichts würde Ryan Condal mehr freuen, als den Erfolg beider Sendungen zu sehen. „Und“, fügt er hinzu, „mir geht es genauso. Ich bin ein Fantasy-Fan, und ich will mehr Fantasy im Fernsehen, und nichts würde das mehr erreichen als ein paar große Hits.“
The Witcher, Shadow & Bone, Das Rad der Zeit und Sandman seien ein guter Anfang. Aber GRRM will mehr: Tad Williams, Joe Abercrombie, Patrick Rothfuss, eine gute Verfilmung von Ursula K. Le Guins Erdsee-Büchern und vor allem Roger Zelaznys Die Chroniken von Amber.
Ja, die beiden aktuellen Serienerfolge sind wirklich eine große Chance für das ganze Fantasy-Genre. So wie es einst auch die Herr-der-Ringe-Filme waren. Hoffen wir, dass viele Verantwortliche in den TV-Sendern und Streamingdiensten GRRMs Blogbeitrag lesen werden.
Mehr Infos zum Buch Feuer und Blut und der Serie House of the Dragon gibt es hier.
Das Buch

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